Bereisungsboot "Rhein"

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Götz Jansen
Kettengasse 13
69117 Heidelberg
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Oberrhein
Der Hintergrund für unsere Havarie von 2004 liegt einerseits darin, dass man hier am Oberrhein einem Tonnentyp begegnet, der weiter unten im Rheinlauf eher selten ist: Die Hindernistonne (Rheinschifffahrtspolizeiverordnung Anlage 8, III B), siehe nebenstehendes Bild.

Am Oberrhein kündigen die Hindernistonnen typischerweise den Anfang und das Ende eines Krippenfeldes an.

Gegenüber den "normalen" Fahrwassertonnen (unteres Bild) unterscheiden sich Hindernistonnen durch eine aufgesetze Spiere (Stange). Zur besseren Erkennbarkeit ist diese Spiere in ihrem Grün bzw. in ihrem Rot mit weissen Streifen durchsetzt.

Fahrzeuge, die nicht auf die volle Fahrwassertiefe angewiesen sind, können, bei den "normalen" Fahrwassertonnen auch mal aussen vorbei, ausserhalb des markierten Fahrwassers.

Sobald Hindernistonnen gesetzt sind, verbietet sich diese Praxis absolut. Hindernistonnen bezeichnen Unregelmäßigkeiten im Flußbett. Meistens sind das menschengemachte Unregelmäßigkeiten. Wegen der fehlenden Vorraussicht kann auch leider kein normales Echolot solche Unregelmäßigkeiten ankündigen.

Der zweite Grund für unsere Havarie liegt darin, daß am Oberrhein kräftig Gebrauch gemacht wird von diesem Satz in der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung (Anlage 8, I 1.):
Diese Regelung wurde eingeführt, um der Einführung der Radarschifffahrt Rechnung zu tragen.

Ein Radarbild kann typischerweise nur Hindernisse erfassen, die mindestens 5 Meter Abstand vom Schiff haben. In engen Gewässern, wie am Oberrhein, mussten die Fahrwasserbojen deshalb ausserhalb des Fahrwassers gesetzt werden, sonst wäre das Fahrwasser für die Radarfahrt nicht in seiner vollen Breite nutzbar. . . . . ... auf den Text klicken führt zu Blatt (2).
Oberrhein:
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Für sich genommen sind diese beiden Punkte nicht unbedingt ein Problem für Fahrzeuge mit geringem Tiefgang. Achtet man aber bei Hindernistonnen nicht peinlich genau darauf, die 5 Meter Abstand zu halten vom gedachten Bojenstrich, dann kann man ohne Vorwarnung durch das Echolot unvermittelt ganz schön aufsitzen (siehe Vorgeschichte oben).

Die Strömung hat bei dieser Havarie keine Rolle gespielt.

Für "frische" Sportbootfahrer kann aber am Oberrhein noch ein dritter Gefahrenpunkt dazukommen: Die am Oberrhein stärkere Strömung drückt auch entprechend stärker in den gedachten Bojenstrich. Anders ausgedrückt heißt das, der Strom läuft nicht in Fahrwasserrichtung, und damit in Fahrtrichtung, sondern er läuft teilweise aus dem Fahrwasser herraus, über die untergetauchten Krippen weg. Das ist ja auch die Aufgabe der Oberrheinkrippen: von einem bestimmten Wasserstand an sollen sie das Wasser über sich weglaufen lassen.

Sind die Krippen untergetaucht, dann ist es deshalb sehr wichtig, in der Bergfahrt den Kurs nicht nur nach vorne zu kontrollieren, sondern immer wieder mit einem Blick nach hinten auch den tatsächlich gefahrenen Kurs zu kontrollieren. Ein Versatz des Bootes durch die Strömung aus dem Fahrwasser heraus wird erst durch diesen Blick nach hinten erkennbar. . . . . ... zu Blatt (1).

Oberrhein
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